Bedeutung der Freiwilligendienste für die Organisation VIA e.V.
Zweck des Vereins VIA e.V. – wie in der Satzung näher beschrieben – ist die Förderung des internationalen Austauschs und des interkulturellen Verständnisses. Freiwilligendienste sind daher wesentliche Bestandteile der Arbeit von VIA e.V.; sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Vereinsziele. VIA e.V. versteht die Freiwilligendienste als Lerndienste, die sorgfältig pädagogisch begleitet werden.
Durch die Freiwilligendienste und die mit ihnen verbundenen intensive Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen sowie Einzelpersonen in den Gastländern sowohl in sogenannten Industrieländern als auch in den Ländern des globalen Südens – wird der interkulturelle Austausch nachhaltig vertieft. Wechselseitige regelmäßige Informationen und ein permanenter Dialog zwischen uns und den Partnern in den Gastländern ermöglichen einen Perspektivenwechsel und die Überprüfung von Stereotypen und Vorurteilen. Insofern stellen die Freiwilligendienste eine große Bereicherung der Vereinsarbeit dar. Freiwilligendienste erhöhen den Bekanntheitsgrad des Vereins VIA e.V. und leisten somit einen Beitrag, den Verein und seine Ziele einer größeren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dabei werden den Freiwilligen nach ihrer Rückkehr aus ihrem Gastland zahlreiche Angebote gemacht, um sich auch weiterhin zu engagieren und ihre Erfahrungen während des Dienstes einzubringen. Durch ihre vielfältigen Anregungen und verschiedene Aktivitäten tragen die Freiwilligen somit auch zur Weiterentwicklung des Vereins bei.
Ziele der Freiwilligentätigkeit
Die Tätigkeit der Freiwilligen hat das Ziel, die Partnerorganisationen in den Gastländern bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Freiwillige können Aufgaben übernehmen, die das hauptamtliche Personal zeitlich nicht leisten kann. Sie bringen neue Perspektiven ein und tauschen sich mit anderen Menschen über Lebensgewohnheiten, kulturelle Eigenheiten, Sprache und unterschiedliche Werte und Ideen aus. Damit leisten sie einen Beitrag zur internationalen Verständigung, zu gegenseitiger Achtung und Toleranz. Darüber hinaus vermitteln sie Informationen und Kenntnisse über politische und gesellschaftliche Gegebenheiten ihres Heimatlandes.
Dieser Beitrag steht im Einklang mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDG's) der Vereinten Nationen, insbesondere SDG 4 (Hochwertige Bildung), SDG 10 (Weniger Ungleichheiten) und SDG 16 (Frieden, Gerechtigkeit und starkeInstitutionen). Diese ganzheitliche Herangehensweise unterstützt die Vision einer nachhaltigen und gerechten Welt gemäß den Zielen der Agenda 2030.
Die Freiwilligen engagieren sich für andere Menschen und tragen mit dazu bei, die Idee eines freiwilligen Engagements auch innerhalb der Länder des globalen Südens zu fördern und zu stärken.
Das Engagement der Freiwilligen und der damit verbundene intensive Austausch bedeutet für die Partnerorganisationen auch, dass ihre Belange und Interessen über die Landes- und Kontinentgrenzen hinweg wahrgenommen werden. Sie verstehen die Freiwilligen als Multiplikatoren und Multiplikatorinnen und haben ein großes Interesse an einem erweiterten Austausch, der auch jungen Menschen aus den Gastländern einen Freiwilligendienst in Deutschland ermöglicht.
Wirkungsziele bei Freiwilligen
Freiwilligendienste sind Lern- und Bildungsdienste. Sie bieten jungen Erwachsenen die Möglichkeit, neue Erfahrungen zu machen, diese zu reflektieren und so den eigenen Horizont zu erweitern. Im Zentrum des Lernens stehen interkulturelle und persönlichkeitsbildende Prozesse. Sie haben das Ziel, Vorurteilen und Rassismen entgegenzuwirken, Toleranz und gegenseitiger Wertschätzung zu fördern, sowie Verständnis für das Miteinander in einer globalisierten Welt hervorzurufen. Der Freiwilligendienst trägt dazu bei, dass die Freiwilligen globale Zusammenhänge, Abhängigkeiten und Wechselwirkungen erkennen, hinterfragen, verstehen lernen und das eigene Handeln – sowohl im Gastland als auch im Heimatland – reflektieren.
VIA e.V. fördert und ermutigt die Freiwilligen zu verantwortungsvollem Handeln auf lokaler und globaler Ebene. Nach ihrer Rückkehr werden die Freiwilligen dabei unterstützt, sich auch in Deutschland weiter mit globalen Fragestellungen zu beschäftigen und bei VIA e.V. oder in anderen Organisationen aktiv zu bleiben und Erfahrungen und Begegnungen mit anderen Menschen zu teilen und durch gemeinsame Aktivitäten die Vorstellung einer gerechteren Welt weiterzutragen. Ihre Rolle als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren ist von zentraler Bedeutung.
Darüberhinaus unterstützt VIA e.V. durch enge pädagogische Begleitung die Freiwilligen bei der Weiterentwicklung verschiedener Kompetenzen. Dabei stehen Kooperationsfähigkeit, interkulturelle Kommunikationsfähigkeit und das Erkennen und Bearbeiten von Konflikten sowie die Fähigkeit eigenes Handeln zu reflektieren im Mittelpunkt. Viele Freiwillige erhalten Impulse für eine berufliche (Neu-) Orientierung.
Selbstkompetenz
- Erweiterung des Selbstbildes, Abgleich mit Fremdbildern (Identitätsbildung)
- Eigene Stärken und Schwächen erkennen
- Eigene Bedürfnisse kennen und artikulieren lernen
- Stressmanagement
- Lernmotivation
- Selbstwirksamkeit
- Einstellungen und Wertehaltungen entwickeln und überdenken
Sozialkompetenz
- Kooperationsfähigkeit
- Kommunikationsfähigkeit, auch interkulturell
- Konfliktfähigkeit, auch interkulturell
- Einfühlungsvermögen
- Perspektivwechsel
Methodenkompetenz
- Sprache(n)
- Spezifische berufliche Kompetenzen
- Landeswissen
- Wissen um globale Zusammenhänge
- Konstruktive Konfliktlösungen anwenden
- Lernen selber steuern
- Projektmanagement
Die Folgen des eigenen Handelns sowohl im Ausland als auch im Heimatland zu reflektieren ist uns ein wichtiges Anliegen. Wir fördern bei den Freiwilligen das Bewusstsein für globale Wechselbeziehungen und Problembereiche wie Armut, soziale Ungleichheit, Ausgrenzung, Ressourcenverbrauch und globaler Umweltwandel. Die Teilnehmenden werden dazu motiviert, ebenfalls an der gesellschaftlichen Bewusstseinsförderung mitzuwirken, indem sie andere an ihren Erfahrungen und Begegnungen und dem Gelernten teilhaben lassen. Dafür laden wir die zurückgekehrten Freiwilligen ein, sich auch im Heimatland weiter mit globalen Fragestellungen zu beschäftigen und bei uns oder in anderen Organisationen weiterhin aktiv zu bleiben.