Was ist die Süd-Nord-Komponente (SNK)?
Seit 2013 wird es Freiwilligen aus dem Globalen Süden ermöglicht, mit der Süd-Nord-Komponente einen entwicklungspolitischen Freiwilligendienst in Deutschland zu leisten. Hierdurch wird der wechselseitige Austausch zwischen Partnern des Globalen Südens und des Globalen Nordens intensiviert und die Vernetzung aller Freiwilligen gefördert. Weltwärts wird damit als Programm des Globalen Lernens gestärkt. Die Süd-Nord-Komponente wird in Kooperation mit dem Bundesfreiwilligendienst (BFD) des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) umgesetzt. Engagement Global fungiert dabei als Zentralstelle, der die Einsatzstellen für die Süd-Nord-Komponente zugeordnet werden.
Alle Einsatzstellen müssen durch das Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA) als BFD-Stelle anerkannt sein. Außerdem muss die Aufnahmeorganisation als weltwärts-Organisation positiv geprüft sein.
Wer sind unsere Partner im Globalen Süden?
VIA entsendet jedes Jahr viele Jugendliche aus Deutschland in verschiedene Länder des Globalen Südens. Die Idee ist, dass auch den jungen Menschen in diesen Ländern ein internationaler Freiwilligendienst ermöglicht wird, und so ein echter Austausch ensteht. In der Süd-Nord-Komponente haben wir derzeit Partnerorganisationen in Togo, Uganda, Tansania, Kolumbien, Peru und der Mongolei.
Welche Aufgaben übernehmen die Partner im Globalen Süden?
Unseren Partnern obliegt die Vorauswahl der Freiwilligen. Je nach Fähigkeiten und Interesse der Bewerber werden die Unterlagen an entsprechende Einsatzstellen weitergeleitet, die im Anschluss die endgültige Auswahl bestätigen.
Vorbereitung, Begleitung in Deutschland und nach der Rückkehr
Sowohl unsere Partner als auch wir Programmleiter unterstützen die Freiwilligen in jeder Phase des Freiwilligendienstes. Und auch unsere deutschen Freiwilligen im Globalen Süden unterstützen die Vorbereitung der Bewerber für den Freiwilligendienst in Deutschland. Sie berichten über die deutsche Kultur und bieten den Bewerbern Deutschunterricht an. So lernen die Freiwilligen auf praktische Weise bereits die ersten deutschen Sätze. Zudem entwickeln die Freiwilligen im Rahmen der Vorbereitung ein klares Verständnis über den Einsatz als Freiwillige und die Einsatz- und Lebensbedingungen in Deutschland.
Unsere pädagogisch begleiteten Seminare bieten den Freiwilligen dann in Deutschland selber die Möglichkeit, ihre Erfahrungen mit anderen Freiwilligen auszutauschen und gemeinsam Strategien zu entwickeln, wie mit Herausforderungen während ihres Freiwilligendienstes positiv umgegangen werden kann.
Nach der Rückkehr in die Heimat werden die Freiwilligen dann wiederum von unseren Partnern bei der Entwicklung von Perspektiven unterstützt, wie die Freiwilligen ihre Erfahrungen mit ihrer Lebensrealität im Herkunftsland in Verbindung bringen können. Sie zeigen Möglichkeiten des gesellschaftlichen und insbesondere entwicklungspolitischen Engagements auf.
Konkrete Aufgaben der entsendenden Partnerorganisationen im Globalen Süden sind insbesondere:
Öffentlichkeitsarbeit, um das Programm innerhalb der Zielgruppe diskriminierungsfrei und gendersensibel bekannt zu machen. Heranführung und Auswahl der Bewerber*innen. Dabei werden Frauen und Männer gleichermaßen berücksichtigt. Durchführung der pädagogischen Vor- und Nachbereitung sowie Förderung von Rückkehrengagement. Begleitung der Freiwilligen und Unterstützung bei administrativen Aufgaben, z. B. bei der Visabeantragung.
Gemeinsam mit den entsendenden Partnern erarbeiten wir einen verbindlichen Stufenplan und legen fest, welche Aufgaben die Partnerorganisation im Bereich der Vor- und Nachbereitung sowie des Rückkehrengagements übernehmen wird. Die Entsendeorganisationen besitzen eine genderpolitische Expertise, bzw. sind bereit sich Genderkompetenz anzueignen.