Laras Sozialpraktikum in Uganda

Für ein Kurzzeitpraktikum verbringt Lara sechs Monate in Uganda, arbeitet im Waisenhaus und taucht kurzfristig ein in das lebhafte ostafrikanische Binnenland.

Ich bin Lara, 19 Jahre alt, und ich bin für sechs Monate in Uganda für einen Kurzzeitfreiwilligendienst über Via.

Hier lebe ich in einer Gastfamilie und helfe in einem Waisenheim. Am Wochenende oder nachmittags, wenn ich frei habe, kann ich Kampala erkunden oder gemütlich in der Sonne sitzen.

Meine ugandische Gastfamilie lebt nämlich in Kampala, der Hauptstadt von Uganda. Hier ist es laut, voll, staubig, bunt und voller Leben. Man kann unglaublich viel unter-nehmen: Die Shops haben immer auf, es gibt unzählige Restaurants, viele Straßenstände mit ugandischem Es-sen, viele Museen und Veranstaltungen. Es wird also nicht langweilig. Zumal man auf der Straße sehr oft mit 'Muzungu' angesprochen wird, was auf Luganda 'Weiße' heißt, und die Leute wollen so, dass man bei ihnen ein-kauft.

In meiner Gastfamilie esse ich immer lokales Essen. Am Anfang fand ich das Essen gewöhnungsbedürftig, aber mittlerweile esse ich es sehr gerne. Es gibt beispielsweise Matooke (Kochbananen) oder Posho (Maismehl mit Wasser).

Im Waisenhaus kann ich sehr viel helfen. Ab dem ersten Tag bekommt man sehr viel Verantwortung übertragen. Zu Beginn war ich damit etwas überfordert, aber da wächst man total schnell rein. Und am Anfang fragt man einfach viel und er-klärt zum Beispiel, dass man eigentlich noch nie Windeln gewechselt hat, und dann wird einem gerne geholfen und alles erklärt. Dann ist es schön, dass man so viel Verantwortung haben darf; so kann man viel helfen und selbstständig mit den Kindern spielen, sie wickeln oder füttern. Auf diese Weise sammelt man schöne Erfahrungen.

Kinder haben hier in Uganda aber leider nicht einen so hohen Stellenwert wie in Deutschland, man muss sich ein bisschen daran gewöhnen, dass grober mit den Kindern umgegangen wird. Aber man selbst kann ja trotzdem liebevoll zu den Kindern sein.

Außerdem gibt es hier auch die Möglichkeit, die einheimische Sprache Luganda zu lernen. Der Lehrer ist sehr nett und bringt einem nicht nur die Sprache, sondern auch viel über die Kultur und das Leben in Uganda bei.

Luganda ist aber nicht die einzige Sprache, die man lernen muss, sondern man muss sich auch erst mal an das Englisch hier gewöhnen, das sich nämlich nicht ganz so anhört, wie das Englisch in der Schule in Deutschland. Ich heiße hier zum Beispiel 'Lala', weil die Menschen hier nur schwer das 'r' aussprechen können.

Hier in Uganda gibt es eine sehr schöne Natur, man kann an viele schöne Orte reisen. Also freut euch darauf, dass ihr oft an Wochenenden in andere Städte oder Gegenden reisen könnt, um das Land auch von seiner ruhigeren Seite kennenzulernen.

An vieles muss man sich im Laufe der Zeit erst gewöhnen, da-für muss man sich ruhig zwei, drei Wochen Zeit lassen, in de-nen eben noch alles sehr fremd ist. Aber keine Sorge, danach fängt man an, das Essen, die Sprache, die Menschen und die Stadt lieben zu lernen.

Es gibt hier nämlich so viel Schönes zu erleben, so viel Neues zu entdecken – und man kann das Leben neu kennenlernen. Hier ist die Stadt zwar sehr hektisch, aber das Leben langsamer, sodass man viel Zeit hat.