Alex in der Thornleigh Camphill Community in England

Wenn man wirklich den Schritt zu einem Jahr im Ausland wagt, stellt man fest, wie viel mehr hinter dem Begriff steht.

Man ist nicht nur das erste Mal auf sich alleine gestellt und kann sich nicht schnell mal bei Heimweh Stärkung bei der Familie oder der besten Freundin / dem besten Freund holen, sondern man wird mit unglaublich vielen Situationen konfrontiert, die man nicht kennt und es wird auch viele Momente geben, an denen man einfach nur nach Hause will. Aber dem Ganzen steht eine ganz andere Welt gegenüber. Viele von uns haben zum ersten Mal Verantwortung für einen oder mehrere Menschen mit leichten oder auch sehr schweren Behinderungen bekommen, die sie natürlich am Anfang vor eine Herausforderung stellt, aber in nur wenigen Wochen kennt man die Leute und versteht, was sie wollen. Nur das Lächeln für die Dankbarkeit, die sie oft nicht aussprechen können, ist unbezahlbar. Auch das Vertrauen, das einem als z.B. Lehrer von seinen Schülern entgegengebracht wird, zeigt, wie sehr auch nur das Zuhören bei Problemen geschätzt wird. Und natürlich die Kollegen, die immer wieder froh sind, wenn das Angebot kommt zu helfen, auch wenn es gerade nichts gibt, wo geholfen werden kann.

Ein weiterer Punkt für den IJFD ist das Reisen. Man erhält die Möglichkeit an die schönsten Orte der Welt zu kommen. Aber Reisen erweitert nicht nur deinen Horizont, was die Orte angeht, sondern auch bezüglich deiner kulturellen (besonders politischen) und deiner menschlichen Kenntnisse. Man erhält z.B. die Möglichkeit über den Brexit zu diskutieren und erweitert nicht nur das Spektrum der Argumente gegen den Brexit sondern erhält auch interessante Perspektiven von Einwohnern für den Ausstieg Großbritanniens aus der EU.

Für mich sind besonders die Menschen bewundernswert, die man kennen- und zu schätzen lernt. Dazu gehören einerseits die Freiwilligen, mit denen man zusammen ins Ausland geht und mit denen z.B. ich bei VIA e.V. Verein für internationalen und interkulturellen Austausch meine Vorbereitungsseminare für das Auslandsjahr hatte. Sie sind schnell eine Familie für mich geworden und man hat immer Personen, die ähnliche Herausforderungen und oft auch einen Rat haben. Das gilt nicht nur für das Auslandsjahr und davor, sondern besonders auch für die Zeit danach.

Andererseits gehören dazu die Menschen, die man auf Reisen trifft und die einen mit ihren Charakteren immer wieder erstaunen und begeistern, denn das sind auf keinen Fall nur die Einwohner des Landes, sondern auch all die Leute, die aus den fernsten Ländern zu Besuch kommen. Man hat die interessantesten Gespräche und weiß, dass man auf jeden Fall einmal im Leben eine Weltreise macht um all diese verrückten Personen zu besuchen.

Ich danke den vielen Menschen, die mir diese unglaublichen Erfahrungen, die ich nie vergessen werde, ermöglicht haben und empfehle allen, die ein wenig von sich und der Welt kennenlernen wollen, einfach loszulegen.